Es geht los !

Der 6. Juli 2023 ist gekommen.

Oh mein Gott, wir machen das tatsächlich.

Bis hierher war alles nur funktionieren, planen, arbeiten, erledigen, machen und tun. Aber jetzt, heute, heute geht es los. Und zwar um 13 Uhr. Auch das haben wir so festgelegt um auch wirklich los zu kommen.

Die letzte Schleuse vor Panama !

Wer hätte gedacht das Ich das einmal selber sagen kann !?

Zwischen uns und dem Rest der Welt liegt nur noch diese eine Schleusentor.

Ein wahnsinns Gefühl wenn es wirklich so ist.

Fertig liget sie da und wartet auf den Start … alles Klar !

Na, wer kennt diesen Liedtext noch ? Es ist früh am Vormittag des Abreisetags. Gleich kommen die Gäste. Wir freuen uns mega auf alle die kommen und wissen schon jetzt, es wird extrem emotional.

ES ist nicht in Worte zu fassen was wir in den letzten zwei Stunden vor der Abfahrt empfunden haben. Ein wundervolles Ereigniss in unserem Leben. So viel Zuspruch von allen Anwesenden. Ein herzzerreißendes, unfassbar tolles Gefühl.

Die letzten Tage vor der Abreise.

Die NORDICA muss nach Emden ! Vorn dort wollen wir starten.

Hier sind wir noch in Westerende. Mit gelegtem Mast, bereit für die Überführung nach Emden.

Für die Reise ist schon alles an Bord. Nur Frischwasser müssen wir noch tanken.

Die Kesselschleuse in Emden. Nur noch wenige Hundert Meter bis wir wieder Salzwasser unterm Kiel haben.

Assi führt hier die Leinen. Es geht 3 Meter abwärts !!!

Der Mast ist gestellt und Deko ist auch schon dran. So warten wir die letzten Tage vor der eigentlichen Abreise ab.

Vorverabschiedungsfeier !!!

Vorbereitungen ohne Ende

Die letzten Tage vor der Abreise waren voller Arbeit. Das Haus will für die lange Abwesenheit anständig vorbereitet sein, alle unsere Kontaktmöglichkeiten müssen zusammgefasst und an die richtigen Leute verteilt werden, die letzten Arbeiten am Schiff müssen nun endlich erledigt werden und Tausend andere Dinge, die z.T. unerledigt bleiben. Mut zur Lücke eben ! 😉

Am Ende wurde es richtig stressig, aber letztendlich gut.

Da wir unseren Abreisetermin fix gesetzt haben (wir wollten das so !!!), war striktes handeln gefragt.

Neben vielen technischen Erledigungen gabe es auch noch optische Highlights, die die NORDICA jetzt zieren. So habe ich mit tatkräftige Unterstützung von Ralf noch einen wunderschönen Korkboden bekommen.


Ein echter Hingucker wie ich finde.

Danke Ralf.

Aber auch die Wasserversorgung wurde optimiert. So haben wir jetzt eine Osmoseanlage an Bord. Damit können wir aus jeder Art von Süßwasser, genießbares Trinkwassser selber herstellen. Das verschafft uns ein großes Maß an Unabhängigkeit.

Der wohl anspruchvollste Teil der Vorbereitungen waren aber all die Dinge die nichts mit Segeln oder dem Boot zu tun haben. Das fängt an mit der richtigen Krankenversicherung, geht über Reisepässe und internationale Führerscheine, bis hin zur Sicherstellung der ständigen Liquidität. Also welche Kredit- 0der EC-Karte funktioniert in welchem Land, oder auch nicht.

Eine spannede Zeit die wir da in den letzten Wochen hatten.

Assi macht noch Gastlandfahnen.

Wir haben dazu eine risengroße Fahne bestellt auf der gleichzeitig alle Fahnen der Länder sind, die wir besuchen wollen. Jetz nuss nur noch alles zerschnitten und fleißig umgenäht werden.

An Land ist viel Arbeit

Die NORDICA steht nun schon einige Wochen nur so da. Der Winter ist vorbei und das Frühjahr kündigt sich an. Mit den ersten wärmeren Tagen und dem ein- oder anderen Sonnenstrahl kommt auch die Lust wieder NORDICA für das kommende Abenteuer fit zu machen .

Assi und ich sind auch aus dem Winterschlaf aufgewacht und die Motivation ist groß genug, um sich an die Arbeit zu machen.

Unser Schiff kommt Ende April ’23 ins Wasser und soll dann endgültig ausgerüstet werden. Dafür bleiben wir bis Mitte Juni im Sportboothafen Westerende, ganz in der Nähe von Aurich. So haben wir kurze Wege und können bequem ans Boot kommen.

Aber vor dem Splash Day (da geht’s in Wasser) kommt noch die Arbeit mit dem Unterwasserschiff. Neues Antifouling ist die kleinste Arbeit. Da unsere NORDICA bei Beladung deutlich an Tiefgang gewinnt, ist der normale Wasserpass etwas zu niedrig. So erhöhen wir diesen jetzt um 6 cm und hoffen, das dass ausreicht.

Erst mal muss der alte Streifen komplett runtergeschliffen werden um eine saubere Basis für den erhöhten Wasserpass zu schaffen. Das macht lange Arme, Muskelkater und die Einschlafzeit, abends im Bett, verkürzt sich auf wenige Sekunden. Gut 5 Tage arbeiten Assi und ich fleißig am dicken Bauch der NORDICA und werden Karfreitag vor Ostern fertig mit dem neuen Wasserpass.

Jetzt muss nur noch der Rumpf einmal gut geschruppt und sauber gemacht werden, dann kann der Kran kommen und die NORDICA behutsam wieder in das nasse Element setzen.

Und da gehts lang !

„Der Plan ist das Erste was über Bord geht !“ So ein Sprichwort der Langfahrtsegler.

Zuviele Einflussgrößen durchkreuzen eine auch noch so gute Planung. Das Wetter ist dabei der größte Faktor nachdem wir uns richten. Aber auch technische Probleme oder einfach nur die Lust ein paar Tage länger irgendwo zu verbringen, sind für eine minutiöse Planung das Aus.

Darum gibt es hier nur eine grobe Planung, die unsere „Möchtegern-Route“ für die kommenden 13 Monate zeigt.

Anfang Juli ’23 geht es in Emden los. Über Frankreich, die Biskaja, entlang der Spanisch / Porugiesischen Küste geht es dann bis nach Gibraltar. Im Oktober wollen wir dann auf den Kanaren sein, um noch vor Weihnachten die Karibik zu erreichen. Im April ’24 starten wir dann die Rückreise über die Bermudas und die Azoren an das europäische Festland. Wenn die Zeit reicht tüddeln wir noch durch die Irische See hinauf nach Schottland, durchqueren Schottland auf dem Caledonian Chanal und erreichen so die Nordsee.